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Ca. 213 Witze und 3 Novellen auf 160 Seiten. Zürich. (Haffmans). 1999. brosch. Unpag. Cartoons.Alle Menschen sind gewissermaßen Eier
Es soll Leute geben, die Helge Schneider nur albern finden und bei Titanic lediglich an ein tempotaschentüchernässendes Filmerlebnis denken. Für alle anderen gibt es mindestens drei gute Gründe, sich die neuen Cartoons des in Wien lebenden Enfant terribles Tex Rubinowitz zu kaufen (Mehrfachnennungen möglich): 1. Mit ca. 213 Witzen und 3 Novellen auf 160 Seiten bietet der Band ein gediegenes Preis-/Leistungsverhältnis. 2. Das Buch ist bei weitem lustiger, als es Rubinowitz' Illustrationen im Stellenteil der Zeit erwarten lassen -- schwer vermittelbare Akademiker könnten sich mit seiner Hilfe die tristen Stunden in den Fluren des Arbeitsamts aufhellen. 3. Sollte das Buch ein Bestseller werden, muß sich Rubinowitz die Badehose nicht mehr mit Max Goldt teilen.
Spaß beiseite: Rubinowitz, der sich seit kurzem mit dem Wiener Elektronikpapst Gerhard Potuznik zum Duo "Mäuse" zusammengeschlossen hat und dort Songwritertechno im Stil von Der Plan oder den frühen Foyer des Arts abliefert ("Teen Riot Günther-Strackture", Morbid Records), wird seinem Ruf auch zwischen zwei Buchdeckeln vollauf gerecht. Ob undichtes Kinn oder ein "Abschied im Land der Wabbelarme", ein sprechender Salat oder Albrecht Dürer von unten -- nichts menschliches ist dem Rubino-Witz fremd. Die viel zu großen Köpfe seiner Figuren sehen noch immer aus wie Bierseidel mit angeklebten Spaghetti. Er verschleppt seine Pointen nicht um eine, sondern wenigstens drei oder vier Ecken, macht auch vor Nasenschleim nicht halt (gewissermaßen der, äh, rote Faden des Buchs) und verwendet nach wie vor besonders billige und schmierige Kugelschreiber, um seinem Werk jenen schlampigen, unfertigen Touch zu geben, den die Fan-Gemeinde schätzt. Fazit: Ein Buch, das auf keiner Wohngemeinschaftstoilette fehlen sollte. --Niklas Feldtkamp
